Datenrettung – so zerstören Sie Ihre Daten ungewollt und endgültig!

Wenn man durch das Internet surft, findet man zahlreiche gefährliche Tipps dazu, wie man die Daten von defekten Festplatten und Speicherkarten retten kann – aber die machen alles nur noch schlimmer.

Wir bieten seit kurzem auch die Möglichkeit Daten von Festplatten, NAS-Systemen und sonstigen Speichermedien zu retten an, deshalb haben wir uns in den Foren die gefährlichesten Mythen und Unwahrheiten angeschaut, die wir im Zusammenhang mit der Datenwiederherstellung von defekten Speichermedien gefunden haben.

Wir weißen ausdrücklich darauf hin, dass die folgenden Tipps keiner versucht anzuwenden, weil dadurch vorhandene Schäden noch verschlimmert werden können.

Gefährliche Mythen

1. Kühlschrank, Eisfach und Ofen

Defekte Datenträger sollten mit Hilfe eines Eisfaches, eines Haartrockners oder eines Backofens ihre defekte Festplatte wieder zum Leben erweckt werden.

Die Idee: Der plötzliche Wechsel von warmen zu kalten Temperaturen oder kalten zu warmen Temperaturen soll das Metall im Inneren der Festplatte, in dem Fall der defekte Spindelmoter der Festplatte, ausdehnen, damit dieser wieder andrehen kann.

Weitere Theorie: Das Einfrieren der Festplatte soll es ermöglichen, dass man einen kurzfristigen Datenzugriff auf überhitzte Festplatten erhalten sollte. Oder aber es löst sich der Schreib-/Lesekopf von der 2 nm dünne Schutzfilm auf den Magnetscheiben l bei einer Absenkung der Temperatur. Der Schutzfilm besteht aus einem Perfluoropolyether, einem Polymer mit einer durchschnittlichen Glasübergangstemperatur bei -60 bis -120 Grad C, einer Temperatur, die aber in keinem normalen Eisfach erzielt werden kann.

Wäre es theoretisch möglich, dass eine Festplatte nach dem Einfrieren wieder anfährt, dann wäre es nur für einen kurzen Zeitraum möglich, aber der wäre zu knapp, um alle wichtigen Daten herunter zu kopieren.

Bedenken Sie auch beim Einfrieren eines Datenträgers entsteht eine Kondensation, welche ein fehlerfreies Lesen stört. Die Platine des Datenträger wird durch die Kondentionsrückstände feucht, was zusätzlich zu einem Kurzschluss auf der Platine führen kann.

2. Holzhammer-Methode

Es wird berichtet, dass ein Schlag auf eine defekte Festplatte geholfen hat, diese wieder in einen lauffähigen Zustand zu bringen. Technisch könnte es mit sehr stark veralteten Festplatten funktionieren. Eine Festplatte, die noch keine zehn Jahre alt ist, wird dadurch eher weitere Beschädigung davon tragen. Jedes Bit, dass in einer dadurch verkrazten Stelle liegt, ist verloren und kann nicht mehr geredet werden.

3. Magnetscheiben von Festplatten in einem anderen Festplatten-Gehäuse auslesen

Auch wenn man ein Festplattengehäuse des gleichen Hersteller hat, wird es mit den Möglichkeiten, die man zu Hause hat, wird es nicht funktionieren, wenn man die Magnetscheiben einfach umbaut. Die Scheiben und die Köpfe innerhalb einer Festplatte sind µ genau kalibriert. Es sollte unter keinen Umständen versucht werden, die Festplatte außerhalb eines Reinraums zu öffnen.

4. Datenrettung wird durch Herstellergarantie abgedeckt

Die Garantie von Herstellern von Datenträgern umfasst nicht die Datenrettung sondern nur den Austausch eines defekten Datenträgers durch einen neuen. Sichern Sie Ihre eigene Daten regelmäßig.

5. Tausch der Platine

Ist die Elektronik einer Platte ausgefallen, dann kann es bei sehr alten Festplatten (häufig < 300 GB) kann in einigen Fällen der Tausch mit einer baugleichen Elektronik erfolgreich sein. Festplatten, die größer 300 GB sind, könnte der Austausch einer baugleichen Elektronik eher zu einer Verschlimmerung des aktuellen Schadens führen, da zwar die Elektronik baugleich ist, aber die einzigartigen Betriebsparameter im Betrieb jedoch abweichen.

6. Mechanische Probleme mit Software lösen

Wenn es einen defekt in der Festplatten-Mechanik gibt, so besteht keinerlei Zugriff auf die Datenebene. In einem solchen Fall sollte man die Festplatte ausgeschaltet lassen.

Wird ein Datenträger schon auf BIOS-Ebene nicht mehr angezeigt, so ist es auch sinnlos zu versuchen, die Daten mittels einer Datenrettungssoftware zu retten. Wenn der Datenträger bereits auf BIOS-Ebene erkannt wird, so kann auch keine Software den Datenträger erkennen oder ansprechen. Dies gilt für alle Arten von Speichermedien, nicht nur für Festplatten.

7. Formatierung löscht Daten permanent

Schän wäre es, wenn durch das Formatieren des Datenträgers oder löschen einer einzelnen Dateie ausreichend wäre, um diese endgültig zu löschen. Die Datei wird zwar aus dem Inhaltsverzeichnis gelöcht, jedoch nicht die gespeicherten physikalischen Inhalte auf dem Datenträger. Eine Herstellung dieser Daten ist nach einer Formatierung oder Lösung der Festplatte durchaus noch möglich.

Sollten Sie einen Datenträger löschen oder entsorgen wollen, dann gehen Sie sicher, dass die darauf gespeicherten Daten sind, in dem Sie ein dafür geeignetes Tool, wie Active Killdisk oder Hiren Boot Disk verwenden.

Versuchen Sie nicht selbst Daten zu retten und geraten sie nicht in Panik, wenden Sie sich im Falle eines Datenverlustes vertrauensvoll an uns oder einen Experten.

Weitere Informationen zu unserem Angebot:

www.datenrettung-steiermark.at

Tags:

Comments are closed