Toner – was ist das?
Bevor wir mit der Erklärung beginnen, sollten Sie den zunächst mal den Unterschied zwischen Behalter und Inhalt kennen. Der Toner ist „nur“ die Farbe, die Tonerkartusche hingegen die ganze Einheit, die es z.B. bei uns auf Druckwilli zu kaufen gibt. Häufig ist die Tonerkartusche – ähnlich wie Tintenpatronen mit Druckkopf – mehr als nur der Behälter.
Die verschiedenen Tonerarten
Der Allrounder sind die Einkomponenten-Toner. Dabei ist der Toner bereits mit dem sogenannten Entwickler, eine chemische Zusammensetzung, die dafür sorgt, dass der Toner auf die Entwicklerwalze aufgetragen wird. (mehr dazu auch in unserem Beitrag „Wie funktioniert ein Laserdrucker?“
Für den Anwender ist die einfache Wartbarkeit von Vorteil, da ein das Austauschen einer einzigen Komponente im Drucker genügt. Hier ist es aber wichtig, dass die Druckqualität durch dem Zumischen des Entwickler leiden soll und das Abmischen der Kombination sehr sensibel ist. Das kommt daher, dass der Entwickler hier auch auf dem Papier bleibt und dadurch auch einen erheblichen Einfluss auf das Druckergebnis hat.
Wie Sie sich sicher denken können, ist die Alternative zu Einkomponenten-Toner der Zweikomponenten-Toner. Bei dieser Tonerart sind Toner und Entwickler von einander getrennt. Dabei kommen Eisenteilchen als Entwickler zum Einsatz, die im Gegensatz zum Einkomponenten-Entwickler nicht auf dem Papier verbleiben.
Die Bauweise von diesen Druckern ist durch diese Techniken und Trennung deutlich komplizierter, deshalb findet man Zweikomponenten Toner vor allem bei großen Geräten.
Vom Grundprinzip her funktionieren aber beide Sorten gleich. Mittels statischer Aufladung wird das Tonerpulver auf die Belichterwalze übertragen. Das Papier wird über eine 2. Walze an der Belichterwalze vorbeigeführt und die Heizwalze fixiert schließlich das Pulver auf dem Papier. Daher sind auch frisch gedruckte Seiten aus einem Laserdrucker immer warm.
Struktur von Tonerpulver
Toner ist keineswegs eine „klassische Flüssigkeit“. Er verhält sich zwar in Sachen Viskosität ähnlich, seine Partikelgröße lässt aber eher an Feinstaub erinnern. Deshalb kommt im Zusammenhang von Laser Druckern auch zu Diskussionen über die Tonerstaub-Belastung. Hier möchten wir jedoch anmerken, dass selbst renommierte Magazine, an diesen Gefahrenwarnungen
Es gibt im Gegensatz dazu gibt es auch Flüssigtoner. Hierbei wird die belichtete Trommel in eine Flüssigkeit getaucht, in der sie die Tonerteilchen aufnimmt. Durch die kleinere Partikelgröße ein Vorteil, da dies zu einer höheren Druckqualität führt.
Inhaltsstoffe von Tonern
Das Tonerpulver besteht 5 bis 30 μm kleinen Teilchen. Wegen der Teilchen sieht der Toner nicht nur wie eine Flüssigkeit, sondern verhält sich auch so wie eine solche. Öffnen Sie Tonerkassetten deshalb nie ohne entsprechende Vorkehrungen getroffen zu haben. Ausgetretener Toner kann nicht mit einem Staubsauger aufgesaugt werden. Dieser würde sich statisch aufladen und es kommt im schlimmsten Falle zu einer Staubverpuffung.
Tonerpulver besteht aus folgenden Bestandteilen:
- Farbpigmente: ermöglichen farbige Drucke
- Harz oder Wachs: zur Fixierung auf dem Papier
- magnetisiserbare Metalloxide: nur bei Einkomponententonern; für die elektrosatische Ladungsvorgänge
- Hilfsstoffe als Trennmittel: z.B. amporphes Siliziumdioxid
Gefährliche Stoffe in Fälschungen von Toner
In den letzten Jahren gab es mehrere Klagen gegen chinesische Tonerproduzenten wegen der Verwendung von Zustoffen, die in der EU verboten sind, wie z.B. das Flammschutzmittel Decbromdiphenylether (DecaBDE), das als Zusatzstoff in Kunststoffprodukten verboten ist. Dieser Stoff wurde als besonders besorgniserregend eingestuft und wurde aber in einigen chinesischen Produkten in einer sehr hohen Konzentration gefunden. Der Grenzwert (1000mg/kg) wurde in einigen Stichproben um das 5 bis 15fache überschritten. Bei Produkten europäischer Produzenten, die gleichzeitig getestet wurden, lag der Wert von DecaBDE bei weniger als 5 mg/kg – damit deutlich unter dem erlaubten Grenzwert.
Also ein klarer Grund nur Produkte zu kaufen, die auch nach den entsprechenden Normen produziert wurden. Wir haben nur Tonermodule im Programm, die diese Normen auch einhalten, auch wenn sie etwas teurer sind als asiatische Klone, aber dafür unbedenklich.
Umgang mit Toner und Tonerpulver
Auch wenn Toner nicht absolut gesundheitsschädlich sind, sollte man Vorsicht walten lassen. Immerhin hat man hier eine staubähnliche Substanz, die aufgrund der Zutaten (gerade bei Einwegtonern) eine regelrechte chemische Keule ist und leicht einatembar (was man vermeiden sollte). Es empfiehlt sich deshalb im Umgang mit Tonerkartuschen ein wenig Umsicht walten zu lassen, dann brachen Sie sich auch keine Sorgen zu machen. Die Belastung beim Einsatz im Drucker kann vernachlässigt werden (ähnliche der Belastungen durch Abgase, Dingen denen wir tagtäglich ausgesetzt sind). Ist der Feinstaub erst einmal freigesetzt, dann ist dieser nur sehr schwer wieder zu beherrschen. Aus diesem Grunde raten wir auch vom selber befüllen von Tonern ab.
Einsatz von Feinstaubfiltern
Für den Fall, dass Sie denoch skeptisch sind, können Sie an Ihren Laserdrucker Feinstaubfilter anbringen. Diese Filter werden an die Luftaustrittsöffnung der Drucker angebracht. Sie sorgen dafür, dass keine Feinstäube mehr in die Büroluft defundiert werden können. Je nach Druckleistung müssen die Filter getauscht werden. Die Notwendigkeit wird rein optisch erkannt weil die Farbe der ursprünglich weißen Filterwatte gräulich wird.
Beachten Sie: Diese Filter reinigen aber „nur“ die Abluft des Druckers und nicht, wie weiter oben beschrieben, Giftstoffe in den Kartuschen von asiatischen Herstellern.
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